
Die Wahrheit über alkoholfreie Getränke
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"Aber da ist doch trotzdem Alkohol drin, oder?“ – eine Frage, die ich ziemlich oft höre. Gern kombiniert mit dem Vorwurf: „Das ist doch gar nicht wirklich alkoholfrei!“
Die Antwort darauf ist gar nicht so simpel. Denn ja – viele machen sich Gedanken über Restalkohol in alkoholfreien Produkten. Doch was bedeutet „alkoholfrei“ eigentlich genau? Und warum lohnt es sich, einen genaueren Blick auf den Begriff (und unsere Alltagsnahrung) zu werfen?
Was heißt eigentlich „alkoholfrei“?
In den meisten Ländern darf ein Getränk als alkoholfrei bezeichnet werden, wenn es weniger als 0,5 % vol. Alkohol enthält.
Das ist eine so geringe Menge, dass sie keinen berauschenden Effekt hat – rechtlich gelten solche Produkte als Lebensmittel.
Zum Vergleich: Ein normales Bier liegt bei rund 5 %. Das ist das Zehnfache.
Wie viel Alkohol steckt in entalkoholisierten Getränken?
Alkoholfreie Weine und Biere durchlaufen einen Prozess, bei dem der Alkohol fast vollständig entfernt wird.
Was übrig bleibt, sind geringe Mengen – meist deutlich unter 0,5 % vol, oft sogar unter 0,1 % vol.
Viele Hersteller arbeiten mittlerweile gezielt mit diesen niedrigen Werten, weil sie damit eine größere Zielgruppe erreichen – Schwangere, Sportler:innen oder Menschen mit bestimmten Glaubensrichtungen inklusive.
Warum ist das relevant?
Für einige Konsument:innen ist diese Information essenziell – sei es aus religiösen Gründen, während der Schwangerschaft oder Stillzeit oder einfach aus persönlicher Überzeugung.
In den allermeisten Fällen gilt: Alkoholfreier Wein enthält so wenig Alkohol, dass er als unbedenklich eingestuft werden kann. Bei Vorerkrankungen oder Alkoholabhängigkeit gilt trotzdem: lieber einmal zu viel mit Ärzt:innen sprechen als einmal zu wenig.
Mehr Alkohol im Alltag als gedacht
Was viele überrascht: In vielen Lebensmitteln steckt mehr Alkohol als in einem Glas alkoholfreien Weins.
Hier ein paar Beispiele*:
- Reife Bananen: bis zu 0,4 %
- Brot (z. B. Roggenbrot, Burgerbrötchen): 1,18–1,28 %
- Fruchtsäfte (Apfel, Orange, Traube): bis zu 0,5 %
- Joghurt & Kefir: bis zu 2 %
- Kombucha & Traubenmost: 0,5–5 %
- Essig (Balsamico, Champagner-, Sherry-, Weinessig): 0,1–0,4 %
- Aromen & Extrakte: teils bis zu 35 %
- Senf & Sojasauce: 1,5–2 %
- Limo & Cola: bis zu 0,5 %
Selbst in Babynahrung lassen sich gelegentlich Spuren von Alkohol nachweisen – ohne dass je eine Debatte daraus wurde. Der Grund: Diese Mengen sind sicher. Und wir konsumieren sie seit Jahrzehnten – unbewusst und ohne Bedenken.
Also: Kein Grund zur Sorge
Alkoholfreie Getränke, insbesondere Weine, sind in der Regel absolut alltagstauglich. Der minimale Restalkohol ist meist deutlich geringer als in vielen alltäglichen Lebensmitteln – und gesundheitlich unbedenklich für die allermeisten Menschen. Dennoch in jedem Fall mit Ärzt:innen und Therapeut:innen abklären, was gut ist und was nicht.
Wer Lust auf den Geschmack von Wein hat, aber keine Wirkung spüren will – oder einfach bewusst genießen möchte – findet HIER ein paar richtig gute Optionen. Ohne schlechtes Gewissen, ohne Risiko, ohne erhobenen Zeigefinger.
*Quelle:
https://www.abbeycarefoundation.com/alcohol/what-foods-contain-alcohol/ abgerufen am (03.03.2025)